Klassisch oder modern: Reformationsfest am Mittwoch

Stadtkirche und Hünger feiern

Wermelskirchen | Die Evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen feiert das Reformationsfest am Mittwoch, 31. Oktober zweifach: klassisch in der Stadtkirche, modern in der Kirche Hünger.

Um 19 Uhr beginnt der zentrale Festgottesdienst in der Stadtkirche mit den Good-News-Singers. Die Predigt hält der ehemalige Missionar und pensionierte Pastor Edgar Lüllau von der Baptistengemeinde Leverkusen. Stadtkirchenpfarrer Dr. Volker Lubinetzki wird den Gottesdienst leiten. Im Anschluss an den Gottesdienst wird zu einem Nachgespräch ins Gemeindehaus eingeladen.

Auch um 19 Uhr beginnt in der Kirche Hünger die „ChurchNight – hell. wach. evangelisch.“ – ein besonderes Angebot für alle, die das Reformationsfest anders erleben wollen. Thema ist in diesem Jahr „Evangelisch – Jetzt erst recht!“ Am Anfang steht ein musikalischer Gottesdienst mit der Band „Beatween“. Anschließend gibt es Lagerfeuer, Stockbrot und viel Kreatives. Und die Gelegenheit, in angenehmer Atmosphäre über „Kirche“ ins Gespräch zu kommen.

Am Reformationsfest blickt die Evangelische Kirche auf ihre Entstehung zurück. Mit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen forderte Martin Luther im Jahr 1517 eine breite Diskussion über den Ablasshandel der Kirche, den er als Irreführung der Gläubigen ablehnte. „Ein jeder wahrhaftige Christ ist teilhaftig aller Güter Christi und der Kirche aus Gottes Geschenk, auch ohne Ablassbriefe“, so lautete die 37. These. Luther ahnte damals nicht, dass seine Aufforderung zur theologischen Debatte hochpolitisch war: Er störte die finanziellen Machenschaften der damals Herrschenden. Doch Luther blieb seinem Grundsatz treu: Nur mit Argumenten aus der Bibel dürfe die Diskussion geführt werden. Aus diesem Grundsatz entstand die Evangelische Kirche. Daran erinnert das Reformationsfest.

Zugleich stellt sich mit dem Reformationsfest die Frage, wie sich Kirche heute verändern muss, um ihren Grundsätzen treu zu bleiben. Deshalb kann Kirche niemals bei der Traditionspflege stehen bleiben. Es gilt, aus dem Evangelium von Jesus Christus für heute Antworten zu finden für die säkulare und zugleich multireligiöse Gesellschaft. In den weithin gewalttätigen Auseinandersetzungen der Gegenwart muss der Ruf Jesu Christi zum Frieden neu verkündet werden. Das Reformationsfest bietet dazu eine stets neue Herausforderung.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.