Freitag, 17. Mai (19 Uhr): Bingo im Haus Eifgen

Prüfaufträge wird man doch wohl noch stellen dürfen…

Klingt zunächst plausibel, oder? Was steckt aber dahinter, wenn die WNKUWG zwei Prüfaufträge für den nächsten Rechnungsprüfungsausschuss stellt?

Für die erste Anfrage, danach, ob beim Verkauf des Loches-Platzes alles mit rechten Dingen zugegangen sei, steckt dahinter die Unterstellung

a) dass es das nicht sei

b) dass das Rechnungsprüfungsamt seiner Arbeit nicht selbstständig nachgeht.

Schlimm genug. Aber wie wir wissen, geht es schlimmer immer. So beim zweiten Prüfauftrag der WNKUWG, der aus der Feder eines besorgten Bürgers stammen soll. Das kann man glauben oder nicht – so oder so wirft es das richtige Licht auf die WNKUWG.

In diesem Prüfauftrag wird der Verwaltung, sprich dem Jugendamt, eine verklärte ideologische Rechtsauffassung vorgeworfen, während der Schreiber genau dies im Sinn hat: Ideologie zu verbreiten. Vordergründig geht es um die Kosten der Unterbringung minderjähriger Flüchtlinge. Um das Wohl des „Wir sind das Volk!“.

Aber hier wird nach dem Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen gefragt. Hier soll Einsparpotenzial über die „körperlich und seelische Integrität“ der betroffenen Jugendlichen gestellt werden und nebenbei dem Jugendamt die Kompetenz abgesprochen, dies zu beurteilen.

Hier wird die Reife, die die Jugendlichen teils auf der Flucht durch traumatische Erlebnisse viel zu schnell erlangt haben, zynisch als „höher Reife = höheres Alter?“ ins Lächerliche gezogen. Fehlt nur noch der Smiley.

Röntgenaufnahmen, Genitaluntersuchungen und Vermessungen hatten wir schon einmal hier in Deutschland. Zusammen mit der Unterstellung, dass 41 % der Jugendlichen bewusst betrügten und dass das schließlich unser aller Geld koste, zeigen die Fragen und „Feststellungen“ sehr deutlich, dass es hier nicht um eine Überprüfung von Zahlen geht. Hier trieft aus jeder Formulierung Ideologie gepaart mit Zynismus.

Und um den Schreiber zu zitieren: „Ideologische Leitsätze sind im privaten Bereich okay, aber nicht in Positionen mit Bürgerverantwortung.“ Dies sollte sich die WNKUWG zu Herzen nehmen und nicht noch dazu beitragen, solch durchsichtiger Propaganda das Mäntelchen der vermeintlich guten Absicht umzuhängen. 

„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ Bertolt Brecht. 

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • Schawohl
    • 11.05.18, 22:27 Uhr

    Da geht offenbar die Fantasie mit der Autorin durch. Wer allerdings seine Emotionen und Fantasien nicht von den eher sehr wahrscheinlichen Fakten trennen kann, sollte überhaupt nicht in der Politik unterwegs sein. Deutschland will nicht mehr betrogen werden.

    Bürger, die hier besorgt genannt werden, sind es leid von völliger Weltfremdheit, wie man sie in der SPD noch findet, regiert zu werden. Gestellten Anfragen sind zu beantworten wie es Usus ist und unsachliche Andeutungen und vor allem Verweise in Richtung 3.Reich (“hatten wir schon mal”) grenzen an Niedertracht . Man ist hier den zahlenden Bürgern gegenüber verantwortlich und nicht den Ideologien des Sozialismus.

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    • Petra Weber
    • 12.05.18, 23:10 Uhr

    „von den eher sehr wahrscheinlichen Fakten“ – wissen Sie, schreiben Sie doch Ihre Prüfaufträge über wen Sie wollen.

    „Deutschland will nicht mehr betrogen werden“ ist doch der beste Beweis dafür, aus wessen Feder der „Prüfauftrag“ stammt und mit welcher Intention er platziert wurde.

    Sie haben Ihre Gutmenschen und ich meine besorgten Bürger.

    Wir sind hier Menschen gegenüber verantwortlich – und nicht nur den zahlenden.

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