Sinti & Roma: Gedenken am 2. und 3. März

Dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid, entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung die nachfolgende Pressemitteilung der Stadt Remscheid zum Gedenken an die Deportation und Ermordung von Sinti und Roma:

Pressemitteilung der Stadt Remscheid

Die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V., das Solinger Bündnis für Toleranz und Zivilcourage und Remscheid tolerant e.V. rufen zum 75. Jahrestag dazu auf, der Deportation und Ermordung von Sinti und Roma zu gedenken. Am 2. und 3. März 1943 wurden in Wuppertal, Solingen und Remscheid rund 200 Sinti und Roma aus den damals so bezeichneten „Zigeunerlagern“ in Polizeistationen zusammengetrieben, in verschiedenen Bahnhöfen gesammelt und nach Auschwitz deportiert. Unter ihnen befanden sich rund 100 Kinder unter 15 Jahren. Die Deportation und Ermordung wurde durch den sogenannten „Auschwitz-Erlass“ Heinrich Himmlers vom 16. Dezember 1942 angeordnet. Dieser bildet den grausamen Höhepunkt langjähriger Diskriminierung und Verfolgung von Sinti und Roma.

In ihrem Aufruf verweisen die drei Bergischen Bündnisse nicht nur auf die Vergangenheit, sondern fordern für Gegenwart und Zukunft unter anderem die Etablierung einer angemessenen Gedenkkultur, allgemeine Sensibilisierung hinsichtlich der Diskriminierung von Sinti und Roma sowie die Unterstützung von Netzwerken, mittels derer Sinti und Roma ihre Interessen artikulieren. Der gemeinsame Aufruf wird von den drei Oberbürgermeistern Tim Kurzbach (Solingen), Andreas Mucke (Wuppertal) und Burkhard Mast-Weisz (Remscheid) unterstützt.

Darüber hinaus organisieren verschiedene zivilgesellschaftliche Initiativen Veranstaltungen, um das Gedenken an die Ermordeten aufrecht zu erhalten und gleichzeitig auf andauernde Diskriminierung von Sinti und Roma hinzuweisen:

Am Freitag, 2. März, wird es in Wuppertal um 9.30 Uhr und 15 Uhr Gedenkfeiern am Deportationsort Unterbarmer Bahnhof sowie im Jugendzentrum Heinrich Böll Straße geben.
Am Samstag, 3. März, beginnt um 11 Uhr vom Bahnhof Unterbarmen in Wuppertal aus eine Busreise auf den Spuren der Sinti und Roma im Bergischen Land, bei der historisch-thematisch relevante Orte in Solingen, Wuppertal und Remscheid angefahren werden. Um 15.30 Uhr wird die Rundreise nach Remscheid in die von Schülern des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums gestaltete Ausstellung im ehemaligen Pferdestall des Polizeigebäudes am Quimperplatz führen. Die Initiatoren Klaus Blumberg, Hans Heinz Schumacher und Max Franzen werden die Besucher durch die Ausstellung führen. Die Führung soll mit einer Gedenkminute beendet werden. Die Remscheiderinnen und Remscheider sind herzlich eingeladen, an den Veranstaltungen teilzunehmen.

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