Spots

Christoph Schurian vom Recherchezentrum Correctiv hat sich gestern für uns alle die Wahlwerbespots der Parteien im Schnelldurchlauf angesehen. Spot ist englisch und bedeutet eigentlich Punkt, Fleck oder Pickel. Als kleiner Service für unsere Leser hier die Kurzbewertung von Christoph Schurian:

 

Die FDP stellt einen Getriebenen in den Mittelpunkt ihres experimentellen Streifens, der aussieht wie ein Thriller, fast bekommt man es mit der Angst zu tun, was Christian Lindner als nächstes tut: Bomben entschärfen, Terroristen jagen oder sich ins Verderben stürzen mit Frauen, Drogen …?

 

Auch bei der CDU sind sie außer Rand und Band. Ein Handwerker schlägt aus Frust über den Stau gegen einen Lieferwagen. Gewalt gegen Karren in einem CDU-Spot, so weit ist es gekommen, Danke Merkel! Armin Laschet kommt um die Ecke, gibt dem Autoschläger auch noch Recht statt Saures.

 

Selbst die Grünen lassen Fäuste sprechen, dann aber wird es sanftmütig, liebe Hände, Fußballschals und Zusammensein, Inklusion, ganz kurz sieht man sogar Frauke Petry.

 

Die SPD liefert wertige Fotografie und schnalzende Akustikgitarren an luftigem Brotteig. Hannelore Kraft spricht selbst. Das letzte Bild ist rosarot, natürlich.

 

Die AfD beginnt in schwarz-weiß. Auch Marcus Pretzell spricht selbst und könnte das ja vielleicht beruflich machen, wenn es mit der Politik nichts wird. Verwirrend: Es gibt nichts zu lesen außer einem Wahlplakat „Russlanddeutsche für AfD“ und das in kyrillischen Buchstaben.

 

Bei den Piraten gibt es dafür unendlich viel zu lesen und das auf nur 140 Zeichen.

 

Und die  Linke fängt tatsächlich an wie ein „Toll!“-Beitrag in dem ZDF-Magazin „Frontal“. Sie können Tempo, Ton und Witz aber nicht halten, es wird redundant, was bei 90 Sekunden gar nicht einfach ist. Schließlich kommt Sarah Wagenknecht ins Bild und duzt mich.

Wie auch immer. Es kann noch ein schöner Tag werden. Ich hoffe, Du kommst gut rein.

Das hoffen wir auch. Kommen Sie gut in den Tag, mit oder trotz gelungener oder mißratener Wahlwerbung.

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