“Beirat für Menschen mit Behinderung”

Am Dienstag, dem 17. Januar 2017, wurde im Rathaus ein neuer “Beirat für Menschen mit einer Behinderung” gewählt. – Zum Glück und zum Wohle der Menschen mit einer Behinderung in unserer Stadt. Dieser kommt am 02. Februar 2017 zur ersten ordentlichen Sitzung zusammen.

Einige Zeit sah es aus, als ob sich zu wenige Menschen bereit erklären würden, in diesem Beirat mit zuarbeiten. – Eine Ursache für die anfängliche Zurückhaltung war sicherlich der Versuch der politischen Einflussnahme durch eine Gruppierung im Rat unserer Stadt. Letztlich fanden sich jedoch 17 Personen, aus den unterschiedlichen Organisationen und Einzelkandidaten, die sich zur Wahl stellten. Aus diesen wurde, durch die erschienen Kandidaten, der 11 köpfige Beirat, gewählt und durch unseren Bürgermeister Rainer Bleek verpflichtet.

Die neuen Mitglieder des Beirats sind: Marietta Höller, Rainer Blom, die Vorsitzende Brigitte Hallenberg, Klaus Klophaus, Petra Sprenger, Katharina Sachser, Christian Ay, Norbert Staniol, Achim Turzynski, Andreas Willinghöfer und Stefan Wiersbin.

Die wohl wichtigste Aufgabe des Beirats ist,  beratend dem Rat unserer Stadt bei der Umsetzung der UN-Behindertenkonvention, besser bekannt unter dem Schlagwort “Inklusion”, zur Seite zu stehen.

Die UN-Konvention verwendet zwar den Begriff “Behindert”. – Ich jedoch, nutze lieber den Begriff “Handicapt”, wie es schon seit längerem in den Niederlanden üblich ist.

Die UN-Konvention wurde 2006 in der UN-Vollversammlung in New York veraschiedet und trat im Jahre 2009 in Deutschland in Kraft. Sie ist damit geltendes Recht.  – Wiichtig ist, dass “Inklusion als vollumfängliche Einbeziehung behinderter Menschen in die Gesellschaft von Anfang an” umzusetzen ist. – Damit wird deutlich, dass Inklusion deutlich weiter zu denken ist, als dies in der gesellschaftlichen Diskussion geschieht.

Inklusion beschränkt sich nicht nur auf das Thema Schule/Bildung, sondern umfasst alle Lebenswelten unserer Gesellschaft. – Die Lebenswelten Bildung, Arbeit, Freizeit, Wohnen, und, und, – Eben das Leben unserer Gesellschaft, im ihrem vollem Umfang.

“Das Wort Inklusion kommt aus dem Lateinischen und heißt soviel wie “Einschließen”. – Im positiven Sinn von “Einbeziehen”: Alle Menschen gehören dazu, jeder kann mitmachen.” (Inklusion vor Ort”, Montag Stiftung, 2011) – Alle Facetten unseres gesellschaftlichen Lebens, sind für Jeden, egal ob mit Handicap oder nicht, durchlässig. Jeder kann voll umfänglich auf allen Ebenen unseres gesellschaftlichen Lebens teilnehmen.

Jeder Mensch hat etwas, das Besonders ist, etwas das andere weniger oder gar nicht haben. Je unterschiedlicher und vielfältiger die Mitglieder einer Gruppe sind, desto mehr kann die Gemeinschaft und jeder Einzelne, in ihr profetieren.

“Gelingt es einer Gemeinschaft, die in ihr vorhandenen Formen von Vielfalt zu erkennen, wertzuschätzen und zu nutzen, wird sie erfahrener und kompetenter. Sicherheit und Lebensqualität werden erhöht, weil inklusive Kulturen Bedrohungen und Ausgrenzungen abbauen.” (“Inklusion vor Ort”, Montag Stiftung,2011)

Was heißt dies für Wermelskirchen? – Auch unsere Stadt kann von der Umsetzung der Inklusion, der UN-Behindertenkonvention, profetieren, wirtschaftlich als auch gesellschaftlich. Wenn sich alle Wermeslkirchener Bürger gegenseitig achten und schätzen, können wir gemeinsam viele Strukturen und Angebote unserer Kommune gemeinsam nutzen. Je weniger gesonderte Strukturen, je weniger Ausgrenzung, es gibt, je mehr kann die Unterstützung von Wenigen auf alle verteilt werden. So kann der Aufwand für unsere Kommune abnehmen, die Identifikation und das Egagement für unseren Ort durch uns Bürger zu nehmen.

Wo beginnt Inklusion? – Inklusion beginnt überall und hört nie auf. Inklusion ist ein fortlaufender Prozess. Einen bestimmten Startpunkt gibt es nicht. Für mich beginnt Inklusion am Punkt der persönlichen Einstellung, mit der ich im privaten, wie im beruflichen Umfeld, immer wieder Neues entdecken und bewirken kann.

Inklusion zeigt sich in unserem, in meinem, Handeln, Denken und somit in meiner Haltung. Dieses zeigt sich auch in der Sprache, im wörtlichen als auch in unserer Körpersprache. – Wenn es uns, in unserer Stadt, gelingt, durch unser Denken, Sprechen und Handeln, alle, ob mit Handicap oder Ohne, alle Ebenen/Facettten unseres Zusammenlebens zu öffnen, schaffen wir ein gesellschaftliches Klima der Toleranz und Wertschätzung.

 

https://www.sovd.de/fileadmin/downloads/pdf/sonstiges/1_-_Sozial-Info_UN-Behindertenrechtskonvention_2009-04-20.pdf

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