Die Bergische Universität sucht Talente

Um talentierte Jugendliche aus Nichtakademikerfamilien zu fördern, die bisher noch kein Studium in Erwägung gezogen haben, schickt die Bergische Universität Wuppertal demnächst Talentscouts an Schulen in der Region. „Zentrales Anliegen der Bergischen Universität Wuppertal ist es, möglichst vielen jungen Erwachsenen eine möglichst hohe Bildung zu vermitteln und ihnen damit gesellschaftliche Teilhabe und selbstbestimmtes Handeln zu ermöglichen. Das Talentscouting leistet hier einen wichtigen Beitrag“, sagt Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch. In Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf werden die Talentscouts in der gesamten Region „Rhein-Berg“ eingesetzt. Die Wuppertaler Hochschule wird vom Land NRW für das Projekt von 2017 bis 2020 mit insgesamt 1,2 Millionen Euro gefördert.

In Deutschland entscheiden über den Bildungsweg häufig nicht die Talente und Fähigkeiten, sondern die familiären Hintergründe: Während 77 Prozent aller Akademikerkinder studieren, beträgt der Anteil bei Kindern aus Nichtakademikerfamilien nur 23 Prozent. Dies geht aus der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes (DSW) hervor. Die Bergische Universität hat sich zum Ziel gesetzt, diese jungen Menschen besonders zu fördern, und richtet daher ein besonderes Augenmerk auf die Gestaltung des Übergangs Schule-Universität als entscheidende Phase für den Studienerfolg. Bereits seit 2012 gibt es das Projekt „Die Studieneingangsphase: Wege ebnen, Vielfalt fördern, Perspektiven aufzeigen”, mit dem Studienanfängerinnen und -anfänger in besonderem Maße gefördert werden. Mit der Teilnahme am Talentscouting-Programm baut die Bergische Universität jetzt auch auf weitere, bereits vorhandene, erfolgreiche Angebote der Zentralen Studienberatung auf.

FotoStartseiteBereits während der Schulzeit beantworten die Scouts konkrete Fragen ihrer Talente zum Studienalltag, zu Anforderungen in unterschiedlichen Studienfächern und zu Stipendien bzw. Finanzierungsmöglichkeiten; auch in der Schulabschlussphase begleiten sie die Talente und unterstützen sie gegebenenfalls bei der Vorbereitung von Abschlussprüfungen. Während der Studieneingangsphase treffen sich Talentscout und Mentee dann weiterhin regelmäßig zur Klärung von Fragen. Das Talentscouting, entwickelt an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen, soll zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit führen. In der zweiten Runde des Talentscouting-Förderwettbewerbs wurde die Zahl der Hochschulen in NRW, die am Programm teilnehmen, jetzt verdoppelt. Zu den aktuell sieben Hochschulen im Ruhrgebiet kommen sieben weitere in ganz NRW dazu, darunter die Bergische Universität Wuppertal. Vier Universitäten und drei Fachhochschulen werden von 2017 bis 2020 vom Land NRW mit insgesamt acht Millionen Euro zusätzlich gefördert.

„Wir möchten an Schulen der Region vor allem diejenigen Schülerinnen und Schüler ansprechen und ihnen Mut machen, die trotz Studieninteresse und Potenzial die Möglichkeit eines Studium für sich (noch) nicht ernsthaft in Betracht ziehen, weil sie keine Unterstützung für die Realisierung ihrer Wünsche im privaten Umfeld erfahren“, sagt Dr. Christine Hummel, Leiterin der Zentralen Studienberatung. „Mit der Beteiligung am Talentscouting-Programm wollen wir bisher vernachlässigte Talente systematischer fördern und unsere Kooperation mit den Schulen der Region intensivieren.“

(Mit freundlicher Genehmigung des Waterbölles)

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